Vor einer hellen Steinwand mit einer Gedenktafel stehen sieben Personen in einer Reihe. Alle sind formell gekleidet, was auf eine feierliche oder offizielle Veranstaltung hinweist. Die Personen blicken ernst oder respektvoll in Richtung Kamera. Die Gedenktafel ist rechteckig und aus Metall, oben befindet sich ein Reliefporträt einer trauernden Frau im Profil.Die Inschrift auf der Tafel ist in deutscher Sprache und lautet:
„VERFOLGT VERTRIEBEN ERMORDET 1938–1945
EIN ERINNERUNGSORT FÜR DIE OPFER DES NATIONALSOZIALISMUS DER UNIVERSITÄT WIEN“Die Tafel erinnert an die Opfer des Nationalsozialismus, insbesondere jene, die mit der Universität Wien verbunden waren. Die Szene vermittelt eine Atmosphäre des Gedenkens und der historischen Verantwortung.

Anlässlich des Jubiläums setzt sich die Wiener Staatsoper in vielfältiger Weise nicht nur mit den Themen Zerstörung, Wiederaufbau und Wiedereröffnung auseinander, sondern auch mit den historischen Ereignissen, die zur Zerstörung geführt haben und mit der Rolle, die die Oper dabei gespielt hat.

GEDENKTAFEL
Am 5. November, genau 70 Jahre nach der Wiedereröffnung der Wiener Staatsoper, wurde eine Gedenktafel enthüllt, die an jene Opfer des NS-Regimes erinnert, die am Haus tätig waren. Die Tafel befindet sich rechts neben dem Haupteingang im Arkadengang der Oper. Über dem Schriftzug zeigt sie eine Arbeit von Käthe Kollwitz – »Die Klage«, entstanden in den Jahren 1938-41.

DIE AUSSTELLUNG: ZERSTÖRUNG UND WIEDERAUFBAU
5. November 2025 bis Ende Jänner 2026 
Die Ausstellung im Balkonumgang zeigt Aspekte des Wiederaufbau-Jahrzehnts in Fotos und Objekten mit kurzen Begleittexten und spannt die Erzählung von der Zerstörung des Hauses bis zur Wiedereröffnung. Die Ausstellung ist bis Ende Jänner für alle Vorstellungsgäste vor den Aufführungen und in den Pausen frei zugänglich.

DAS BUCH ZUR AUSSTELLUNG: IM PALAST DER SELBSTERFINDUNG
erhältlich ab 7. November 2025
Anlässlich des 70. Jahrestags der Wiedereröffnung der Wiener Staatsoper erscheint im Molden Verlag das Buch »Im Palast der Selbsterfindung«. Der Bogen der Texte spannt sich von der erschreckenden Vorgeschichte ab 1938 über Fragen zur Identitätsgeschichte und zum »Mythos Staatsoper« bis zur Architektur des wiedererbauten Hauses und unheilvollen Kontinuitäten in der Person von Künstlern wie Karl Böhm oder Rudolf Eisenmenger bis hin zur Spielplanpolitik 1945 bis 1955. Mit Beiträgen von Gerald Heidegger, Oliver Rathkolb, Anna Stuhlpfarrer, Sabine Plakolm-Forsthuber, Iris Frey, Andreas Láng und Oliver Láng sowie Susana Zapke.
→ Webseite des Verlags.

NEUE TV-DOKUMENTATION: WIENER STAATSOPER – WELTBÜHNE FÜR ÖSTERREICH
5. November 2025, 22.30 Uhr, ORF 2
So richtig frei war Österreich 1955 erst, als am 5. November 1955 die Wiener Staatsoper wieder ihren Spielbetrieb im Haus am Ring aufnahm – so die Grundthese der neuen Dokumentation »Wiener Staatsoper – Weltbühne für Österreich« (52 Minuten, Regie: Alexandra Venier, Buch: Gerald Heidegger und Alexandra Venier). Dieser Film stellt sich der Frage, warum ausgerechnet die Staatsoper für die Bildung der österreichischen Identität – über verschiedene politische Systeme hinweg – so prägend werden konnte.
Die Dokumentation wurde am 5. November um 22.30 Uhr in ORF 2 ausgestrahlt. → ORF-Programm

Fotos: © Katharina Schiffl

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