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Die letzten Tage der Oper

Neuerscheinung

Bundestheater-Holding

In der Geschichte der Oper gab es wohl selten so viele Aufführungen wie heute. Rund 25.000 finden weltweit jedes Jahr statt, gespielt werden aber in allen Häusern mehr oder weniger dieselben 50 Werke. Ist Oper zu groß geworden und vom Aussterben bedroht? Ist sie heute der Dinosaurier, gegen den sie selbst in ihrem ursprünglich so innovativen, revolutionären Anspruch, angekämpft hat? Hat sie noch ausreichend künstlerische, kreative, politische Kraft und Energie?

Das Buch „Die letzten Tage der Oper“, dessen Titel von dem epischen Drama „Die letzten Tage der Menschheit“ von Karl Kraus inspiriert wurde, sucht Antworten auf die Frage, wo das Genre Musiktheater heute im 21. Jahrhundert steht und in Zukunft stehen könnte. Es ist eine umfassende Bestandsaufnahme der gegenwärtigen Situation der Kunstform Oper und somit eine maßgebliche Lektüre für Fachleute, Studierende und alle Opernfreunde. Ziel des Sammelbandes, der rund 100 Essays umfasst, ist es, die Relevanz der Oper in der heutigen dystopischen Welt zu erörtern und einen Blick auf mögliche Entwicklungen des Genres in der absehbaren Zukunft zu werfen.

Die Herausgeber:innen Christian Kircher, Gert Korentschnig und Denise Wendel-Poray haben gemeinsam mit dem renommierten Mailänder Verlag Skira dieses Buchprojekt in zwei Jahren umgesetzt. 

Über 90 Autorinnen und Autoren aus allen Wirkungsbereichen der Oper sowie kreative Köpfe aus Philosophie, Bildender Kunst, Architektur, Film und Schauspiel wurden für Beiträge zu diesem bedeutenden Diskurs gewonnen. Das Ergebnis waren Analysen, Liebeserklärungen, Schilderungen von Problemzonen und konstruktive Ansätze, kluge Essays und harte Kritiken, optimistische Einwürfe und pessimistische Abrechnungen. Aber durch alle Texte schimmern Liebe und Leidenschaft und sie sind Plädoyers für eine schöne Zukunft. Eine Einigkeit zum Handeln herrscht bei allen Beteiligten, um der Stagnation und dem schleichenden Untergang zu entkommen.

In elf Kapiteln werden verschiedene Themenfelder zu der Kunstform Oper diskutiert. In dem Abschnitt „Per Sonare. Stimmen“ kommen unter anderem Cecilia Bartoli, Jonas Kaufmann und Ioan Holender zu Wort. In „Opus. Musik und Wort“ finden sich Beiträge von Riccardo Muti sowie Mariss Jansons. 

Franz Welser-Möst und Bogdan Roščić setzen sich neben anderen Autor:innen im Kapitel „Ethos“ kritisch mit der Thematik „Gewissen und Macht“ auseinander. In dem Abschnitt „Auditorium“ beschäftigen sich Thaddaeus Ropac, Wolfgang Titze und andere bekannte Persönlichkeiten mit „Impuls und Wirkung“ in der Oper. Nikolaus Bachler und Matthias Schulz beleuchten „Die große Maschine“ und den Aspekt „Traum und Wirklichkeit“. In dem Diskurs „Die letzten Tage“ besprechen Laurie Anderson, Tilda Swinton und viele mehr die „Kunstwerke der Zukunft“.

Illustriert ist das Buch von bedeutenden zeitgenössischen Künstler:innen wie Marina Abramović , Georg Baselitz, William Kentridge, Daniel Libeskind, Jonathan Meese, Shirin Neshat, Herman Nitsch und dem bekannten Bühnenbildner Richard Peduzzi.

Unterstützt wurde das Buch von der Bundestheater-Holding, der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich, der Sinnova Holding und der Kanzlei Roland Schmidt, Riehl & Partner.

Herausgeber:innen
Christian Kircher, Geschäftsführer, Bundestheater-Holding GmbH, Wien
Gert Korentschnig, Journalist, Autor, Musikkritiker, Moderator und stellvertretender Chefredakteur, Kurier, Wien
Denise Wendel-Poray, Autorin, Herausgeberin, Journalistin und Kuratorin, Paris

Autor:innen
Marina Abramović, Laurie Anderson, Margery Arent Safir, Nikolaus Bachler, Cecilia Bartoli, Georg Baselitz, George Benjamin, Laetitia Blahout, Michael Boder, Stephan Braunfels, Andrea Breth, Manuel Brug, Jérôme Brunetière, Eleonore Büning, Joseph Calleja, Peter de Caluwe, Robert Carsen, Amira Casar, Pier Luigi Ciapparelli, Martin Crimp, Clément Cogitore, Alma Deutscher, Robert Dornhelm, Joanna Dudley, Bernhard Foccroulle, Axel Fuhrmann, Philipp Fürhofer, Beat Furrer, Peter Gelb, Stéphane Ghislain Roussel, Neal Goren, Georg Friedrich Haas, Sven Hartberger, Clemens Hellsberg, Markus Hinterhäuser, Ioan Holender, Mariss Jansons, Michael Jarell, Philippe Jordan, Christian Jost, Jonas Kaufmann, William Kentridge, Händl Klaus, Margit Klaushofer, Herbert G. Kloiber, Elisabeth Kulman, Aino Laberenz, Christian Lacroix, Jan Lauwers, Ulrich Lenz, Michael Lewin, Daniel Libeskind, Stéphane Lissner, Renaud Loranger, Michèle Losier, Christa Ludwig, Joana Mallwitz, Jonathan Meese, Sergio Morabito, Riccardo Muti, Alexander Neef, Shirin Neshat, Hermann Nitsch, Camilla Nylund, Christian Merlin, Katie Mitchell, Hans Ulrich Obrist, Jessi Parrott, Richard Peduzzi, David Pittsinger, Denis Podalydès, Karl Regensburger, Sophie Reyer, Madeleine Rohla-Strauss, Thaddaeus Ropac, Bogdan Roščić, Thomas Schmidt, Urs Schönebaum, Matthias Schulz, Valentin Schwarz, Gianmarco Segato, Nicholas Snowman, Tilda Swinton, Sita Thomas, Wolfgang Titze, Eva Wagner-Pasquier, Keith Warner, Franz Welser-Möst, Robert Wilson, Linda Wong Davies, Alfred Wopmann, Barbara Zeisl Schoenberg, Franz Zoglauer

 Bibliographische Daten 
Softcover
16,5 x 24 cm
488 Seiten
90 Abbildungen, vierfärbig und schwarz-weiß
Deutsche Ausgabe: ISBN 978-3-200-08730-9
Englische Ausgabe : ISBN 978-3-200-08729-3
Skira Editore S.p.A, Mailand, 2022
€ 45

Erhältlich unter anderem im Shop der Wiener Staatsoper